Nach dem Temperatursturz der letzten Wochen kann man sich kaum an die heißen Tage im Juli und Anfang August noch erinnern. Dennoch ist es so, dass jedes Jahr genau diese heißen Tage für jeden Rechenzentrumsbetrieb einen wahren „Stress-Test“ für Kühlleistung der Wärmetauscher bzw. der gesamten Klimatisierungs-Infrastruktur darstellen. Ein möglicher Ausfall einzelner Komponenten und damit verbundene Notfallwartungen stellen eine Herausforderung dar, weil gerade an diesen Tagen die maximale Leistung der Systeme abgerufen wird.
Gerade deswegen ist eine großzügige und redundante Auslegung der Klimatisierung von kritischer Bedeutung, auch wenn diese „Spitzen“ nur einige Tage im Jahr erreicht werden und die meiste Zeit des Jahres (gerade in unserer Klimazone) eher eine „entspannte“ Angelegenheit darstellt, zumindest für den Aspekt, der die Außentemperaturen betrifft. Aber auch hier ist es wichtig, dass man von kühlen Tagen für einen energieeffizienten Betrieb der Klimatisierung nutzen ziehen kann.
Das Stichwort hierzu lautet: Freiluftkühlung. Diese setzt automatisch ein, wenn die Außentemperaturen innerhalb eines bestimmten Bereiches liegen, sodass dann die kühle Außenluft direkt zum Kühlen verwendet wird, ohne die Unterstützung der Kältemaschinen – einen aktuellen Artikel zum Thema Freiluftkühlung im Rechenzentrum finden Sie in der Computer Woche online unter:
http://www.computerwoche.de/a/die-richtige-kuehlung-fuer-das-rechenzentrum,2533887.
In Vorbereitung auf künftiges Wachstum, aber auch um den Redundanzgrad unserer Kühlung zu erhöhen, haben wir im Juli unsere Kaltwassersätze durch Hinzunahme eines weiteren Rückkühlers erweitert. Diese Maßnahme bietet auch hinsichtlich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz einige Vorteile:
- Einerseits erfolgt eine Energieersparnis aufgrund der Tatsache, dass die einzelnen Systeme mit geringerer Last fahren können, sodass der Betrieb auch bei Spitzentemperaturen nicht mehr in den Verbrauch-intensiveren Bereich kommen muss.
- Andererseits wurde ein Aggregat gewählt, welches durch Nutzung moderner Technik die Nutzung von Freiluftkühlung weiter ausbaut. In den kühleren Zeiten des Jahres kann dabei noch länger die kühle Außenluft zum Kühlen verwendet werden, was die dafür benötigte Energie weiter verringert. Durch die Wahl des besonders energieeffizienten FQ4036 von der Firma Emerson, ist eine Stromersparnis beim Kühlprozess laut Hersteller bis zu 35% möglich, da das System bei Außentemperaturen zwischen 2 und 14 Grad Celsius Freiluftkühlung einsetzt, einer um 3-4 Grad erweiterten Temperaturspanne, als es die bisher verwendeten Technologien ermöglichen konnten.